> Zero-Waste beim Campen?
> Wie, Verpflegung mitnehmen?
> Der Italiener und der Grieche
> Einkauf bei Direktvermarktern und Erzeugern
> Bienenwachs-Frischhaltetücher selbst machen
Vanlife und Zero-Waste ist die Thematik, an der wir uns die kommenden Touren versuchen werden. Auch wenn es sehr schwierig erscheint, ist das absolute Minimum Low-Waste, so wie wir es in unserem privaten und geschäftlichen Alltag integriert haben.
Von in Plastik verpackten Lebensmitteln halten wir generell nicht viel, denn der Geschmack leidet unter der viel gerühmten Schutzatmosphäre, die meist durch Kohlendioxid (CO₂) und Stickstoff (N2) erreicht wird, merklich. Bei Wurst nimmt man häufig den leicht säuerlichen Geschmack mehr wahr, als beispielsweise bei Käse.
Allein dies ist ein Grund, frisch einzukaufen.
Zero-Waste beim Campen
Der meiste Müll fällt für die Ernährung im Camper an. Alles soll schön und gut verpackt sein, überwiegend aus Haltbarkeitsgründen.
Die Packungen lieber klein, weil im Camper ist der Platz im Kühlschrank begrenzt.
Aus Gründen der Bequemlichkeit und des vermeintlich günstigeren Preises, manchmal auch aufgrund begrenzter Einkaufsmöglichkeiten, wird auf Waren vom Discounter zurückgegriffen.
Wo es jedoch geht, wäre es sinnvoll, auf Märkten frisch und regional einzukaufen, bzw. in Naturkostläden.
Weil die Zuladung der Camper-Vans relativ bescheiden ist, verzichten viele Menschen auf Glas, bzw. auf in Glas konservierte Lebensmittel.
Wir persönlich kennen es nicht anders, denn zahlreiche Produkte gibt es im Pfandglas, oder der Pfandflasche. Somit muss man im Van keine große Vorratshaltung betreiben, da man in unseren und vielen anderen Gefilden an mindestens 6 Tagen in der Woche individuell Verpflegung organisieren kann.
Hygiene ist der nächste Müllfaktor, sind doch viele Erzeugnisse in Kunststoffverpackungen abgefüllt und verpackt.
Sicherlich ist hier eine Abwägung des Nutzens vordergründig, aber sich nach Alternativen umzusehen, wäre schon ein Anfang.
So haben wir Zahnbürsten aus speziellem Kunststoff, bei denen nur die Bürstenköpfe ausgetauscht werden können.
Bei manchen Duschshampoos, Reinigungs- und Putzmitteln gibt es sehr oft die Möglichkeit, mitgebrachte und mehrfach nutzbare Behältnisse auffüllen zu lassen.
Immer häufiger kommen Trocken-Trenn-Toiletten zum Einsatz. Aus hygienischen und entsorgungstechnischen Gründen wird beim ‚großen Geschäft‘ ein Müllbeutel benötigt. Materialien aus pflanzlichen und nachwachsenden Rohstoffen machen es leicht, den Umweltaspekt auch in der Entsorgung zu leben.
Und wenn es ums Substrat, sprich die Einstreu geht, so können wir auf regionales Miscanthus (Elefantengras), oder fair gehandeltes Kokosfaser-Substrat in Ziegelform zurückgreifen.
Ja, Zero-Waste ist generell eine Herausforderung, Low-Waste aber jederzeit machbar.
Also erst nachdenken, dann einkaufen! Der Umwelt zuliebe.
Wie, Verpflegung mitnehmen?
Klar, warum soll man sich ernährungstechnisch im Urlaub schlechter stellen, als zu Hause?
Sorry, aber wenn man auf eine gesunde, abwechslungsreiche und schmackhafte Versorgung achtet, so muss man im Urlaub oder bei Ausflügen nicht Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, enzymatisch veränderte Zusatzstoffe, Farbstoffe und dergleichen futtern.
Genau das ist das Problem, denn viele GastronomInnen, die ihr Konzept auf Massenabfertigung konzipiert haben, kaufen ihre Zutaten beim Großmarkt.
Das Kochen im Campervan kann durchaus Spaß machen, aber man muss halt gewillt sein, Töpfe und Pfannen, Geschirr und Besteck zu benutzen. Das anschließende Spülen muss auch noch sein.
Ach nein, dann liebe doch das Ganze lassen, weil die Benutzung der Ausstattung im Campervan und Wohnmobil doch nur Nachteile und Wertverluste mit sich bringt. Außerdem steht der Zeitaufwand zum Kochen und Spülen doch in keiner Relation zum kurzen Genuss der Speise.
Gut, wer so denkt, soll sich ruhig weiter mit Junkfood und Fertigfutter den Magen vollschlagen.
Vanlife und Zero-Waste – Der Italiener und der Grieche
Ein berühmtes Beispiel ist der einfache Italiener. Eigentlich geht man davon aus, dass auf einer Pizza doch nichts Verwerfliches sein kann.
Weit gefehlt, denn die original italienische Salami, der industrielle Schinken, die eine oder andere Meeresfrucht, die Artischocke und Peperoni, all diese Leckereien sind mit Zahlendeklarationen versehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Besuch beim Griechen. Lecker hat es geduftet und ausgeschaut. Die ersten Bissen waren vielversprechend, doch nach wenigen Minuten war es, als hätte mir jemand einen K.-o.-Schlag versetzt. Ich bin dermaßen müde geworden und hätte auf der Stelle einschlafen können.
Keine Chance wieder munter zu werden, trotz einer Fuhre Wasser.
Das Diner musste abgebrochen werden, denn auch Sabine hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Gut, dass wir nicht allzu weit nach Hause hatten. Als wir dort ankamen, begaben wir uns ohne großen Umschweife in die Federn, in denen wir innerhalb weniger Sekunden in einen tiefen Schlaf fielen. Drei Stunden haben wir fast regungslos und fest geschlafen.
Nach dem Erwachen hatten wir wenigstens keine anderen Nachwehen, aber Lust, uns selbst etwas Leckeres selbst zuzubereiten.
So klang der Tag dennoch angenehm aus, ohne auf irgendwelchem Zeugs aufpassen zu müssen.
Wir müssen und möchten das Zusatzgedöns im Essen nicht haben, also verwöhnen wir uns auch beim Vanlife selbst.
Und wenn keine Lust zum Kochen ist, gibt’s eine leckere Brotzeit!
Man lobe die ehrliche ländliche Küche, die zwar meist deftige Angebote hat, aber wo sich die KöchInnen die Mühe machen, selbst eine Soße ohne Päckchen-Unterstützung zuzubereiten. Aber, man muss sie erstmal finden.
Dies machte es für uns und viele andere nicht leicht, unbeschwert Essen gehen zu können, denn der Körper wehrt sich gegen manche Zusatzstoffe und uns geht es hinterher nicht immer gut.
Vielen geht es ähnlich, allerdings setzen sie es nicht mir irgendwelchen Beschwerden gleich, die manchmal auch erst nach ein bis zwei Tagen auftreten können.
Flatulenzen sind da noch das geringere Übel, denn Magen- und Darmbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Bluthochdruck, Herzrasen, Gelenkbeschwerden, Hautreaktionen, Benommenheit und Schwindel, all dies können Anzeichen auf Unverträglichkeiten und Allergien sein.
Und wenn ein Mahl sowieso nicht mit einer gewissen Hingabe zubereitet wurde, dann werden das sensible Geister ebenfalls bemerken, aber nicht einsortieren können. Irgendwie ist man nicht zufrieden, der Bauch ist voll, aber man könnte endlos weiteressen.
Vanlife und Zero-Waste – Einkauf bei Direktvermarktern und Erzeugern
Dadurch, dass wir viel Glasware mitnehmen, feste Vorratsbehälter aus Glas haben, mit denen wir auch einkaufen können, möglichst viel bei Selbsterzeugern, Hofläden, Bauernmärkten und Unverpacktläden einkaufen, sollte das angestrebte Ziel erreichbar sein.
Immer mit dabei sind außerdem Stoffbeutel und Glasbehälter, die an der Kasse tariert werden können.
Und immer im Einsatz sind unsere selbstgemachten Bienenwachs-Frischhaltetücher.
HIER findet ihr die ANLEITUNG dazu.
Von Vorteil ist der integrierte Kühlschrank, der unsere frischen Einkäufe längere Zeit genussfähig halten soll.
Weil, Fertigfutter kommt nicht in die Tüte, bzw. in unseren Magen.
Teilt uns gerne mit, welche Tipps ihr habt, um beim Campen Müll zu vermeiden.
Schaut gerne in unserem ONLINE-KOCHBUCH nach einem leckeren Rezept,
oder in unseren ONLINESHOP mit genialen Gewürzkombis und weiteren Genusswerken.
Happy Camping & Cooking,
eure Teilzeitnomaden und Genußjunkies
Thomas & Sabine
Text | Storytelling: Thomas Luciow
Bilder | Fotografien: Sabine Hennek (Genussfotografin)