Rundlingsdörfer

Rundlingsdörfer, strahlenförmig angeordnete Gebäude um einen zentralen Dorfplatz

Rundlingsdörfer

> Das Rundlingsdorf und seine bauliche Eigenheit
> Rundlingsdorf Lübeln mit Museum
> Landvergnügen-Stellplatz Wendland-Ziege
> Wohnmobilstellplatz am Sportboothafen Gorleben
> Interessante und weiterführende Links

> Landvergnügen Stellplatzführer D + AT Digital direkt bestellen

Persönlicher Erfahrungsbericht [Werbung, unbeauftragt]
Nachdem uns Christoph vom Landvergnügen-Stellplatz Hof Sue mit seinem Radlader aus der misslichen Lage befreit hatte, tankten wir noch Frischwasser und nahmen noch einige Köstlichkeiten aus dem Hofladen mit.
Und wenn wir schon mal im Wendland sind, dann dürfen die berühmten Rundlingsdörfer nicht fehlen.
Wir entschieden uns für das Dorf Lübeln mit seinem Museum.

Das Rundlingsdorf und seine bauliche Eigenheit

Rundlingsdörfer sind sehr interessante bauliche Konstellationen, über deren Nutzen und Ursprung man sich bis heute nicht ganz einig ist.
Im Wendland stehen um die 100 Rundlingsdörfer, viele davon unter Denkmalschutz.

Rundlingsdorf, wer hat´s erfunden?

Die Architektur sei typisch wendländisch, aber wer hat’s erfunden?
Man schreibt die typische Anordnung den Slawen zu, die seinerzeit im Wendland ansässig waren.
Seinerzeit heißt im Mittelalter und genannt wurden sie Wenden. Genannte Architekturform und viele Ortsnamen erinnern bis heute an den Ursprung.

Was ist nun das Einzigartige?
Der zentrale Dorfplatz, um den alle Höfe und Häuser angeordnet sind. Es gibt nur eine Zufahrt zur Dorfmitte, von der man die Einzelhöfe erreicht. Deshalb diskutiert man einen wirtschaftlichen Nutzen, da nur ein Weg instant gehalten werden muss. Außerdem konzentriert sich alles um diese Dorfmitte, vom Bäcker bis zum Schmied und Schuster.
Charakteristisch ist deshalb die strahlenförmige Anordnung der Gebäude.

Die Gebäude

Viele Häuser wurden multifunktional angelegt. Auf der zur Dorfmitte zeigenden Giebelseite war mittig ein großes Tor integriert, durch das die Fuhrwerke in den großen scheunenartigen Vorraum gelangen konnten.
Ganz typisch war relativ weit außen rechts und links eine kleine Türe angebracht, die in kleinere Arbeitsräume und kleine Ställe führten, welche parallel zum Scheunenraum lagen.
Darüber war das Lager für Heu, Stroh, wahrscheinlich auch Getreide.
Wohlhabenden Besitzern war es möglich, die Kochstelle im separaten Trakt, der die weiteren Wohnräume beherbergt, einzurichten. Bei ärmlicheren Verhältnissen blieb die Kochstelle draußen im Scheunentrakt.

Der Hausgarten lag seitlich oder und hinter dem Gebäudetrakt, Obstwiesen und Felder in der Regel dahinter.

Rundlingsdorf und die Problematik der Erbteilung

Die einst großen Grundstücke wurden durch die Erbteilung immer kleiner.
Als Konsequenz wurden vermehrt Häuser von den Erben gebaut, die immer enger zusammenrückten. Schließlich musste man ja vom zentralen Platz aus sein Haus erreichen.
Immer wieder kam es vor, dass ein Haus Feuer fing, das war keine Seltenheit.
Durch die Enge griff das Feuer allerdings schnell auf die anderen Gebäude über und zerstörte weite Teile des Dorfes.

Mancherorts wurde aus dem Rundlingsdorf ein Straßendorf.
Wohl auch als Konsequenz der übergreifenden Feuer aus der Vergangenheit.
Nun wurden alle Gebäude entlang einer meist schnurgeraden Straße gebaut. Diese damals zweckdienliche Forme der neuen Dorfarchitektur sieht man bis heute in älteren Dörfern.
Wir haben diese mehrheitlich im Wendland, aber auch in der ehemaligen DDR mit der Insel Rügen gesehen.

Das Rundlingsdorf-Museum Lübeln

Interessante und lehrreiche Details werden im Museum erklärt, so auch die Bedeutung der farbenprächtigen Trachten.
Die damalige Lebensweise kann man ganz gut nachvollziehen, lässt man die Lebens- und Wirkungsstätten auf sich wirken.

Lübeln lädt mit seinem weitläufigen Gelände zu einem historischen Sparziergang ein, vorbei an der Obstwiese mit Verweilmöglichkeiten. Bauerngärten verströmen ihr Flair und überhaupt das ganze Rundlingsdorf.

Landvergnügen-Stellplatz Wendland-Ziege

Nach dieser historischen Exkursion war uns nicht mehr nach einer großen Fahrt zur nächsten Übernachtungstation.
Sabine hatte einen Bioland-Hof ausfindig gemacht, der nur knapp 10 Kilometer entfernt war, den Hof Wendland-Ziege.
Wir freuten uns schon auf leckere Produkte von der Ziege, weil der Hunger sich auch zu Wort meldete.
Außerdem wäre dies das zweite Rundlingsdorf, wenn auch im kleineren Stil.

Bausen (Nähe Clenze) nennt sich das kleine Nest, das bei uns als Weiler durchging. Ruhig gelegen, beschaulich, ländlich.
Sicherheitshalber hatten wir uns zuvor angemeldet, was auch gut so war.
Der Empfang war freundlich, aber mit einem kleinen Dämpfer verbunden, denn der Stellplatz lag in einer Wiese, die zudem noch tiefer lag und vollkommen durchgeweicht.
Die Tage zuvor hatte es schon Bindfäden geregnet.
Nee, dachten wir uns, nach der Erfahrung beim Hof Sue wollten wir keine Experimente eingehen. Ein Platz mit festem Untergrund stand aber leider nicht zur Verfügung.
Vielleicht noch an der Kurve an einem Weg, der an die Wiese grenzte? War jetzt nicht wirklich der Hype, da es ein momentan leerer Holzlagerplatz war, aber eben auch nicht befestigt.
Zumindest bekamen wir im Hofladen noch eine kleine kulinarische Auswahl, da das Meiste schon für den Markt des nächsten Tages gepackt und im Verkaufsfahrzeug verstaut war.

Schweren Herzens entschlossen wir uns eine Ecke weiterzufahren. Müde, hungrig und ein wenig genervt suchte Sabine eine weitere Station, wo wir unser müdes Haupt betten konnten.

Wohnmobilstellplatz am Sportboothafen Gorleben

Sabine wurde in Gorleben fündig. Das ist für sich immer noch ein geschichtsträchtiger Ort, denn viele Lebenserfahrene wissen noch um die Proteste 1977, als für Gorleben ein Endlager von hochradioaktivem Atommüll und eine Wiederaufarbeitungsanlage vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsident Ernst Albrecht beschlossen wurde.
1982 begann der Ausbau und bereits 1984 erreichte der erste Atommüll das Zwischenlager. Als Steigerung kam 1995 der erste Castor-Transport nach Gorleben, den massive Proteste zu verhindern versuchten.
Wütende Anwohner, Landwirte und eine breite Bevölkerung stellten sich dem Transport entgegen. Polizei und Politik waren überfordert, siegten dann doch über das gemeine Volk.

Platzinfo Stellplatz Gorleben

Nun aber zum Wohnmobilstellplatz, der ruhig und direkt am Wasser, einem Seitenarm der Elbe liegt.
Weitgehend ebenerdig, mit Rasengittersteinen, bietet der Platz 4 Wohnmobilen eine vorübergehende Bleibe.
Geöffnet ist von Anfang April bis Ende Oktober.
Schatten sucht man vergeblich.

Mit 7,90 € pro Nacht in der Hauptsaison gibt es nichts zu meckern, ich glaube, es kam noch eine Kurztaxe dazu.
Strom spendet der Automat für 1,– € 5 Stunden lang. Dann ist der Saft weg, auch wenn er nicht verbraucht ist.
Im nahe gelegenen Gebäude des Segel- und Sportbootvereins kann die WC-Anlage und Dusche für je 1,50 € genutzt werden.
Die Toilettenkassette kann im WC entsorgt werden, mit Eimer oder Wanne auch das Grauwasser.
Die typische Grauwasserentsorgung mit Rinne o. ä. ist nicht möglich.
Eine Versorgung mit Frischwasser ist gegeben. Für ca. 100 Liter muss man nur 1,– € abgeben.
Der Müll kann in kleinen Mengen am Platz entsorgt werden.

Sehr persönlich ist der Kassiervorgang, für den der Hafenmeister, Martin Popko, noch persönlich vorbeikommt.
Dezent klopft der freundliche Mann am Rolling Home, schaut dezent auf die Seite, damit jeder seine Privatsphäre bewahren kann. Ganz klar, kommt man ihm freundlich entgegen, kommt dieses auch postwendend zurück.
Von ihm bekommt man auch den Schlüssel zum Gebäude, wenn es nicht gerade geöffnet hat.

Uns hat es sehr gefallen, weil die Natur spürbar ist. Es lassen sich verschiedene Tiere beobachten, die am und mit dem Wasser leben. Lediglich der WoMo-Nachbar meinte, dass er uns seine Sound-Anlage trotz geschlossener Fenster vorführen musste.
Zwar hat er auf die Bitte die Musik leiser zu stellen nicht reagiert, aber später wohl doch ein Einsehen mit uns gehabt.

Zum Abschluss hatten wir noch einen gigantischen Sonnenuntergang, bei dem wir unser Camper-Dinner genossen haben.
Müde und mit zufriedenem Bäuchlein machten wir uns bettfein, damit wir frisch und munter am nächsten Tag zur nächsten Station, der Schmölener Düne, der größten Binnenwanderdüne Europas, weiterfahren können.

Happy Camping & Cooking
eure Freizeitnomaden und Genußjunkies

Thomas & Sabine
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Rundlingsdörfer. Dieser Link führt euch auf eine informative Seite, die mit anderen Rundlingsdörfern verlinkt ist.

Wendland-Ziege. HIER gibt es mehr zum Stellplatz und den Produkten.

Wohnmobilstellplatz Gorleben. Der Kontakt zum Hafenmeister Martin Popko: Telefon: 0171 460 1269
Anschrift: Ringstraße 7-9, 29475 Gorleben

Begleitet uns gerne auf weiteren Reisen über unseren BLOG
und lasst euch kulinarisch inspirieren mit unserem ONLINE-KOCHBUCH.
Die leckeren Gewürze und weitere Gaumenschmeicheleien findet ihr im ONLINESHOP.

Eine Roomtour zu unserem Pössl Roadcruiser XL D-Line haben wir auf YouTube für euch eingestellt.

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