> Blautopf in Blaubeuren
> Warum ist das Wasser blau?
> Stellplatz Blaubeuren
> Charlottenhöhle
> Stellplatz nahe Charlottenhöhle
> Margarete-Steiff-Museum
> Burg Kaltenburg
> Interessante und hilfreiche Links
> Landvergnügen Stellplatzführer D + AT Digital direkt bestellen
Eine Freundin bat uns, sie zu einem Besichtigungstermin für ein Wohnmobil in Leipheim zu begleiten.
Diese Gelegenheit nahmen wir wahr, um einen Wochenendtrip zu planen. Es sollte anschließend zu Blautopf und Charlottenhöhle gehen, die ganz in der Nähe verortet sind.
Blautopf in Blaubeuren
Viel hatten wir schon vom berühmt-berüchtigten Blautopf gehört, der am Rande des Städtchens Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis liegt. Nur 20 km entfernt von Ulm liegt dieses interessante Naturphänomen, das als zweitgrößte Karstquelle Deutschlands genannt wird.
Der Regen fließt nicht in Rinnsalen und Bächen ab, sondern versickert schnell in den Untergrund. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Albhochfläche aus einem porösen und zerklüfteten Untergrund besteht.
Ein weit verzweigtes Höhlensystem innerhalb des Bergmassivs sammelt das Wasser und leitet es entsprechend weiter, je nachdem, wie hoch die Wasserstände gerade sind.
Der Blautopf ist sozusagen eine Höhlenöffnung, durch die das versickerte Wasser wieder nach oben gedrückt wird.
Im Mittel werden ca. 2.300 Liter Wasser pro Sekunde Ausschüttung angegeben. In Trockenperioden fällt diese schon mal auf 250 Liter ab, steigt in Extremphasen auch bis knapp 33.000 Liter an. Abhängig von der Jahreszeit und den Niederschlägen, ob Regen oder Schnee, braucht das kostbare Nass nur wenige Tage, bis es wieder in Erscheinung tritt.
Ca. 21 Meter ist der Blautopf tief und geht lt. Höhlenforschern, bzw. Höhlentauchern in ein verzweigtes Höhlensystem über, welches auf über 18 Kilometern erforscht wurde.
Nachtrag:
2024 hatten wir erfahren, dass besonders der Bereich um den Blautopf ‘touristisch optimiert’ werden soll.
Uns hat das Naturbelassene sehr gut gefallen und man muss sehen, ob es wirklich eine Bereicherung wird, oder das ganze eher seinen Charakter nimmt. Es bleibt die Hoffnung, dass es nicht verschlimmbessert wird.
Wir waren somit eine der Letzten, die die Blautopf-Umgebung in ihrem Ursprung gesehen haben.
Warum erscheint das Wasser im Blautopf blau?
Die blaue Farbe entsteht im Wesentlichen durch den Lichteinfall. Je intensiver die Lichteinstrahlung ist, desto intensiver wird die Farbe wahrgenommen, die ein wunderschönes Blau, manchmal übergehend in ein Blau-Grün erkennen lässt.
Physikalische Effekte bringen dieses Farbspektrum hervor. Fachleute sprechen von der Reyleight-Streuung in Bezug auf die Spektralfarben des Lichts. Diese sagt aus, dass Farben wie Blau und Violett aufgrund ihrer kürzeren Wellenlängen stärker gestreut werden, als die langen Wellenlängen des Lichts, bspw. Rot.
Im Wasser sind kleinste Teilchen im Nano-Bereich (1 Nanometer [Nm] ist 1 Millimeter : 1 Million) gelöst und fein verteilt. Diese sind in Kombination mit dem Lichteinfall für die faszinierende Lichtstreuung verantwortlich.
Stellplatz Blaubeuren
Leipheim und Blaubeuren liegen nur ca. 40 m auseinander. Wir entschlossen uns spontan, den Stellplatz in Blaubeuren am Dodelweg 20 anzusteuern. Das Wetter war durchwachsen und so waren wir guter Dinge, einen Platz ergattern zu können.
Denkste, die Plätze waren bis auf einen komplett belegt.
Und da schlüpften wir mit unserem Hippo flugs hinein, bevor sich jemand anderes schneller entschließen sollte, als wir.
Platz 19 (von 21) war ein Stellplatz für Kurze, aber unser Hippo machte schmale Hüften und kuschelte sich rücklings an die Hecke.
Passt, wackelt und hat Luft – und wir unseren Platz für die Nacht.
Der Platz ist schön angelegt und besonders die Längsplätze, also Schnäutzchen an Hintern, bieten seitlich noch gut Platz, auch um die Markise auszufahren und es sich mit Tisch und Stühlen gemütlich zu machen.
Strom gibt es an den Plätze 1 – 16 und am Toilettenhäuschen sogar WLAN.
Also, vielleicht brauchte es das ja, wenn man es sich mit dem Laptop auf dem Lokus bequem macht?
Spaß beiseite, wieweit das WLAN reicht, haben wir nicht herausbekommen.
Ansonsten ist das ein schönes und sauberes Eckchen, das sogar, im Gegensatz zu vielen anderen Stellplätzen, Schatten bietet.
Die Ver- und Entsorgung ist am Automaten technisch etwas gewöhnungsbedürftig und für die Einfachdenker kompliziert, aber es gibt sicher auch Nachbarn, die einem aus dieser Not helfen.
Frischwasser und Entsorgung der Toilettenkassette und Pipi-Box kostet 1,- €
Ansonsten gehört der Platz nicht zu den günstigsten, denn für Platz 1-16 darf man für 24 Stunden 20,- € da lassen, bei Platz 17-21 17,- €.
In der Platzgebühr enthalten ist die Stromversorgung (Platz 1-16), WLAN, die Müllentsorgung (vorbildlich mit Mülltrennung, sogar Bio-Müll), der Zugang zur Toilettenanlage und die Entsorgung des Grauwassers.
Wahlweise kann man den Bon als Eintrittskarte für die Blaubeurer Blautopfbäder oder den Besuch des Museums Badhaus der Mönche verwenden (falls geöffnet).
Gleich nebenan gesellen sich Tennisplätze und ein Kleinspielfeld mit Basketballkorb und Skateranlage dazu.
Das ist bei schönem Wetter nicht ganz so prickelnd, verläuft sich am Abend in der Regel.
Der Blautopf ist fußläufig in wenigen Minuten erreichbar, ebenso der historische Stadtkern.
Prädikat: Empfehlenswert
Abendessen nach der Blautopf-Exkursion
Der Tag war lange, der Spaziergang zum und um den Blautopf tat ihr übriges, die entsprechende Bettschwere zu erreichen.
Aber, wer uns kennt weiß, dass wir etwas Richtiges zwischen die Beißerchen brauchen und dazu auch unser Camper-Gewürz verwenden.
Ein schnelles One-Pot-Gericht war in diesem Falle die erste Wahl.
Lasst euch gerne von unseren erprobten Rezepten inspirieren…
Charlottenhöhle nahe Hürben
Am nächsten Tag hat es Schnürl-Regen gegeben, aber trotzdem haben wir unsere Entsorgung erledigt und sind anschließend ca. 50 km Richtung Charlottenhöhle bei Giengen-Hürben gecruist.
Obwohl es Wochenende war, war der Stellplatz plötzlich erstaunlich leer.
Wir dachten uns nur, dass es in der Höhle sowieso nicht regnet, also ist es uns egal.
Die Charlottenhöhle
Sabine wollte schon seit längerem in eine Tropfsteinhöhle, eigentlich in der Fränkischen Schweiz.
Da wir aber schon mal in auf der Schwäbischen Alb waren und sich diese Höhle anbot, nahmen wir die Gelegenheit wahr, diese zu besuchen.
Ein paar Meter außerhalb von Hürben liegt die Charlottenhöhle auf einer leichten Anhöhe.
Unten liegt das informative HöhlenSchauLand (Museum), das HöhlenHaus und die daran angeschlossene Gastronomie.
Der Eintritt in die Höhle ist nur mit Führung möglich, was absolut sinnvoll ist.
Mit 6,- € pro Erwachsener ist man dabei, ebenfalls 6,- € kostet der Eintritt ins Museum.
Eine Kombikarte gibt es für 10,- €.
Die Führungen finden regelmäßig statt und dauert ca., 1 Stunde.
Angesichts der vielen Fotomotive ist dies fast zu wenig. Teilweise muss man etwas genauer hinsehen, um die Schönheit und kleinen Details zu erkennen, aber es lohnt sich.
Es geht bei der Führung natürlich um die Entdecker, die geologische Geschichte. 3,5 Millionen Jahre haben einiges zu bieten.
1893 entdeckten drei Hürbener Zimmerer die Höhle. Das Einstiegsloch, das heute noch zu sehen ist, diente früher zum Entsorgen kranker und verendeter Tiere und man wunderte sich, dass dieses Loch nie voll wurde.
Beim Abseilen stießen die Entdecker deshalb erstmal auf einen Haufen Knochen genannter Tiere, bevor sie den weiteren Raum erkennen und erkunden konnten.
Dieses Tropfsteinparadies wurde nach der damaligen Königin Charlotte von Württemberg benannt, die die Höhle auch besuchte. Allerdings kam sie aufgrund ihres ausladenden und damals üblichen Reifrock nicht bis zum Ende der Höhle, die 532 Meter lang ist. Etwas weniger ist heute für Besucher zugänglich.
Festes Schuhwerk und eine Jacke sind erforderlich, denn bei konstant 9° C ist es etwas frisch. Der Weg ist gut begehbar, die Höhle bietet allerdings an einen Engstellen direkten Körperkontakt. Sehr füllige Menschen haben es dort schwer, ein Durchkommen zu finden.
Es erwarten einen imposante Tropfsteingebilde und Kalkformationen, die durch eine innovative LED-Show in Szene gesetzt werden.
Selbst kleine Pflanzeninselchen haben sich gebildet, was allerdings dem Lichteintrag durch die Beleuchtung geschuldet ist.
Sogar ein originales Teilstück der früheren Stromversorgung mit den typischen Porzellan-Isolatoren blieb erhalten.
Auffällig sind glatt polierte Stellen, die aller Wahrscheinlichkeit nach von Höhlenbären stammten, die das verschmutzte Fell daran schubberten, vielleicht auch, um Parasiten loszuwerden.
Neben den Höhlenbären, die eine Schulterhöhe wie die eines erwachsenen Menschen erreichten, sollen Fledermäuse die weiteren Erstbewohner der Säugetier-Gattung sein.
Die Charlottenhöhle gilt in Süddeutschland als eine der längsten begehbaren Schauhöhlen der Schwäbischen Alb. Entstanden ist sie durch Auswaschungen und Auflösung des Gesteins, bis der Wasserfluss versiegte.
Die Höhle ist vom 1. November – 31. März geschlossen.
Stellplatz nahe Charlottenhöhle
Ein Stellplatz nach unserem Gusto.
Am Waldrand, ruhig gelegen, und man staune, es gibt sogar Stellen, an denen man Schatten hat.
Ist ja heute nicht wirklich üblich.
Die Höhle, das Museum und die Gastronomie sind fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen.
14 offizielle Stellplätze, auch für längere Wohnmobile stehen zur Verfügung, sowie 10 Stromanschlüsse und eine Entsorgungs-/Trinkwasserstation.
– Die Gebühren betragen (Stand 2024) pro Übernachtung 7,- €
– Die Grauwasserentsorgung kostet 1,- €
– Trinkwasser gibt es für 1,- €, wobei das Prozedere der Füllung etwas umständlich durch die Abschalt-/ bzw. Dosierautomatik ist, die nur wenige Liter freigibt.
– Die Stromversorgung schlägt mit ebenfalls 1,- € zu Buche, allerdings für 8 Stunden. Danach verfällt das verbleibende Guthaben.
– Die Aufenthaltsdauer ist auf 7 Tage begrenzt.
– Eine Reservierung ist nicht möglich.
Duschmöglichkeiten für Stellplatz-Besucher werden im HöhlenHaus während der Öffnungszeiten geboten.
Auch kleinere Mengen Abfall können dort abgegeben werden.
Margarete-Steiff-Museum – oder nicht
Nach dem Besuch von Blautopf und Charlottenhöhle wollten wir am Sonntag noch das Margarete-Steiff-Museum in Giengen besuchen, spielten sogar mit dem Gedanken, uns an einen Stellplatz an der Donau zu begeben.
Gut, dass wir dies nicht taten, denn erstens gab es durch die ergiebigen Niederschläge Überflutung an der Donau und zweitens eine sehr lange Wartezeit für den Eintritt ins Museum.
Sicherheitshalber hatten wir am Samstag zuvor angerufen, weil wir wissen wollten, ob man auf dem Museumsparkplatz auch mit dem Camper parken darf.
Nix da, da müssen wir schon zum Bahnhofsparkplatz fahren, was nun nicht das Problem wäre.
Allerdings hörte man im Hintergrund ein Stimmengewirr, Geplärre und was sonst noch, und der freundliche Herr gab uns den Tipp, mindestens eine Stunde vor Öffnung schon da zu sein, denn die Warteschlange wird immens.
Die Warteschlange am Samstagnachmittag war wohl um einiges länger.
Nee, das muss dann doch nicht sein.
Also blieben wir nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück etwas länger am Stellplatz und fuhren nachmittags nach einem Spaziergang zur Burg Kaltenburg in aller Gemütlichkeit Richtung Heimat.
Burg Kaltenburg
Von der ursprünglichen Burg sind nur wenige Fragmente erhalten, weshalb man eher von einer Burgruine sprechen muss.
Wir nahmen den Weg zur Charlottenhöhle und zweigten kurz vor dem Höhleneingang nach links ab.
Ein Fußpfad führt durch den Wald direkt an die Ruine Kaltenburg, die einen mit imposanten Mauerfragmenten empfängt.
Davor befindet sich ein freier Platz, der wohl für Veranstaltungen genutzt wird.
Ein Turm mit nebenstehendem Gebäude blieb weitgehend erhalten.
Von genanntem Platz aus kann man den Blick weit ins Land schweifen lassen und erkennt sogar die Vereinigung von Hürbe und Lohne.
Alles in allem war dieser Wochenendtripp trotz massiver Regenfälle ein schönes Erlebnis, auch die Kombination Blautopf und Charlottenhöhle.
Happy Camping & Cooking,
eure Freizeitnomaden und Genußjunkies
Thomas & Sabine
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Text | Storytelling | Luftaufnahme: Thomas Luciow
Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)
Interessante und weiterführende Links
Informiert euch gerne zum Thema Blautopf in Blaubeuren.
Wen es interessiert, Wikipedia weiß einiges zur Reyleight-Streuung.
Hier gibt´s die Informationen zum Wohnmobilstellplatz Blaubeuren.
Infozentrum und Charlottenhöhle
Nahe Charlottenhöhle der Wohnmobil-Stellplatz
Die Kaltenburg (Ruine) – Giengen an der Brenz
Begleitet uns gerne auf weiteren Reisen über unseren BLOG
und lasst euch kulinarisch inspirieren mit unserem ONLINE-KOCHBUCH.
Die leckeren Gewürze und weitere Gaumenschmeicheleien findet ihr im ONLINESHOP.
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